mission:lebenshaus spricht sich gegen aktive Sterbehilfe aus
| Laurentius Hospiz
Jeder Tag ist lebenswert. Das gilt für gesunde und erkrankte Menschen gleichermaßen. Die aktive Sterbehilfe oder der assistierte Suizid gelten als Lösung für die Ängste, die der Mensch vor einer schweren Erkrankung mit sich trägt. Drei Argumente werden bei der Sterbehilfe-Diskussion in Deutschland immer wieder hervorgehoben: Die Angst vor unerträglichen Schmerzen, vor dem Alleinsein beim Sterben und die Angst, anderen Menschen zur Last zu fallen. Menschen mit einer schweren Erkrankung gehören in die Mitte der Gesellschaft und haben das Recht darauf, bis zum letzten Tag geschützt zu leben, ohne diese Ängste.
Die mission:lebenshaus gGmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Bremer Vereins für Innere Mission und Träger dreier Hospize in Jever, Falkenburg und Wilhelmshaven, spricht sich, wie der Bundesverband der Diakonie Deutschland, generell gegen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in Deutschland aus. "Hospize sind Orte, an denen Menschen begleitet werden, in Würde die letzten Tage vor dem Sterben zu leben und das Sterben als einen Teil des Lebens zu verstehen, der dazu gehört. Deshalb ist es wichtig, die Chancen der palliativen Arbeit, ob ambulant oder stationär, zu erkennen und in Anspruch zu nehmen", sagt Pastor Uwe Mletzko, Geschäftsführer der mission:lebenshaus. Die ambulante und stationäre Palliativversorgung und die angewandte Schmerztherapie stehen den Ängsten vieler Menschen gegenüber. Die Schmerzen eines sterbenskranken Menschen können durch Palliativmediziner gelindert werden, gegen die Einsamkeit reichen die qualifizierten Fachpflegekräfte und geschulten Ehrenamtlichen die Hände. Viele Menschen sind haupt- und ehrenamtlich täglich darum bemüht, Menschen die letzten Tage und Wochen des Lebens so angenehm und kostbar wie nur möglich zu gestalten. Trotz fortschreitender Erkrankung ist es möglich, der Zeit lebensbejahend gegenüber zu stehen. "Die vielen Menschen, die im Hospiz gelebt haben, haben mit großer Dankbarkeit von diesen Einrichtungen gesprochen. Niemand wurde als Last oder Überflüssig gesehen, sondern als Reichtum. Das gilt es denen entgegen zu halten, die eine Öffnung von Sterbehilfe befürworten", erklärt Pastor Uwe Mletzko.
Statt der Befürwortung der aktiven Sterbehilfe bzw. des assistierten Suizids sollte der flächendeckende Ausbau der allgemeinen und spezialisierten ambulanten Palliativversorgung gefördert werden, um eine intensivere Begleitung auf dem letzten Lebensweg zu ermöglichen. Der sterbenskranke Mensch kann begleitet werden und noch schöne Momente erleben. Die Hospiz- und Palliativbewegung in Deutschland steht dem nicht entgegen, sie unterstützt lebensbejahend den Menschen mit Fürsorge auf seinem letzten Weg.
"Wir glauben als Christen, dass Gott jedem Menschen sein Leben geschenkt hat, in guten wie in schweren Tagen. Es gilt anzuerkennen, dass wir uns ihm anvertrauen können und die Unverfügbarkeit unseres Lebens in seinen und nicht in unseren Händen liegt. Auch wenn wir manches nicht verstehen, dürfen wir uns seiner Liebe anvertrauen", so Pastor Uwe Mletzko.